Anker Ehrenamt

(Foto: Renate Gärner) Das Radioteam von “Hannover braucht Dich”

Gut für mich, gut für Dich: Warum ehrenamtliches Engagement die perfekte Win-Win-Situation ist

„In Deutschland ist die Arbeitslosenquote auf einen historischen Tiefstand gerutscht. Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote gerade einmal 4,8 %. Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung setzt sich also weiter fort…“

Im Radio ertönt wieder eine dieser oder ähnlicher Erfolgsmeldungen. Also alles gut, oder? Nein, für mich nicht. Denn ich gehöre zu den knapp 5%, die keinen Job haben. Also keinem bezahlten. Denn wir Muddis wissen natürlich, dass Elternsein ein Vollzeitplusjob ist, nur eben ganz ohne monatlichen Gehaltscheck.

Jedenfalls nimmt mich meine Arbeitslosigkeit manchmal ganz schön mit. So habe ich zwar keine Geldprobleme, doch mir sitzt stets diese Existenzangst im Nacken – gepaart mit der Sehnsucht nach einer beruflichen Gemeinschaft. Nach einem Ort, an dem ich mich mit anderen austauschen und an einem Strang ziehen kann. Meine Interessen auslebe. Etwas aktiv voranbringe. Und meinen ganz eigenen Stempel draufsetze.

Zum Glück habe solch einen Platz bereits gefunden: beim Radioteam des Freiwilligenzentrums Hannover. Seit 5 Jahren bin ich festes Redaktions- und Moderationsmitglied bei „Hannover braucht Dich“. Einer Sendung rundum`s  Thema bürgerschaftliches Ehrenamt. Das Aufgabenspektrum ist dabei ebenso spannend wie vielfältig: Wir stellen Initiativen und Vereine vor, geben Tipps zur Freiwilligenarbeit und berichten von Freiwilligenbörsen und ähnlichen Events. Immer mit dem Ziel vor Augen, Menschen für das Ehrenamt zu begeistern.

Meine Auszeichnung für 5 Jahre Freiwilligenarbeit

Weil eben doch das „Wir“ entscheidet

Und was soll ich sagen? Nach fünf Jahren macht mir das alles noch unheimlichen Spaß, weil ich nicht nur „Mäuschen spielen“ und in viele Bereiche hineinschnuppern darf und meine Passion fürs Medium Radio auslebe (schon in der Orientierungsstufe war ich festes Mitglied der Radio-AG), sondern auch eingebettet in etwas Größeres bin. In ein Kollektiv. Ein Kollegium. Eine Gemeinschaft. Ein Wir. Und das ist an schlechten Tagen, etwas, das einen wieder aufrappelt. Hochzieht. Und ermuntert weiterzumachen.

(Foto: Renate Gärner) Wir freuen uns immer über neue Gesichter!

Sichtbar sein – dem Ehrenamt sei Dank!

Positives Feedback bekommen, gesehen und anerkannt werden: das ist es doch, was wir alle dann und wann gut gebrauchen können. Insofern ist so ein „Danke-für-Deinen-Beitrag-“ oder „tolle Moderatorin-Kommentar“ nicht nur als Arbeitssuchende Balsam für die Seele. Denn seien wir mal ehrlich: Nicht immer ist der Arbeitsplatz ein purer Hort der Selbstbestätigung. Deshalb steht für mich fest, dass ich „meinem“ Radioteam die Treue halte. Auch, wenn ich wieder fest im Jobsattel sitze. Denn Radio machen ist für mich einfach der Hit!

Das hört sich gut an.

Reinhören: Die Sendung „Hannover braucht Dich“ läuft jeden ersten Montag im Monat um 19 Uhr auf Radio Leinehertz 106.5 und online unter https://www.leinehertz.net/

Reinschnuppern: Das Radioteam erstellt redaktionelle Beiträge, führt Interviews, moderiert und kümmert sich um die Technik. Genau so etwas willst Du auch machen? Perfekt! Dann findest Du hier alle weiteren Infos hier

Und was bedeutet Ehrenamt für Dich?

 

 

 

 

 

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Wer A sagt, muss nicht B sagen

Schreiben: Eine gute Methode um sein Gedankenkarussel zu ordnen

 Muddiandmore über Wege aus dem Gedankenkarussel

Ich bin Maria, 34 Jahre alt und eine Gefangene. Ich trage keine Handschellen und doch bin ich wie paralysiert. Ich trete auf der Stelle und komme nur schwer voran. Von außen ist meine Zelle nicht sichtbar. Denn mein Kerker befindet sich tief in mir drinn: in meinem Kopf.  Dort tummeln sich Sätze, die mich schier einschnüren. Sie heißen: „Wer A sagt, muss auch B sagen“ oder auch „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Manche Sätze sind von klein auf an meiner Seite, manche haben erst im Laufe der Zeit den Weg zu mir gefunden. Doch gefühlt ist dieses Gedankengefängnis schon immer da. Kein Wunder also, dass es im täglichen Duell gegen das eigene Bauchgefühl oft die Nase vorn hat. Also aufgeben? Nein, umdenken! Und einige Sätze ein- und für allemal auf die Straße setzen.

Nein zu Anderen, Ja zu mir

Eine meiner Leitgedanken lautet: „Ich muss es allen recht machen.“ Ich bin also eher der Friede-Freude-Eierkuchen-Typ, der den Konflikt und das N-Wort (besser bekannt als Nein) scheut wie der Teufel das Weihwasser. Das Problem dabei? Ich tue mir dadurch selbst meist Unrecht. Denn wisst Ihr was? NIEMAND kann es allen und jedem rechtmachen. Meist bleibt irgendjemand dabei auf der Strecke. Und dieser jemand bin dann oftmals Ich. Schließlich heißt ein JA zu anderen, gleichzeitig NEIN zu mir. Rein theoretisch ist mir das schon lange klar. Doch wie so oft hapert es bei mir in der Praxis. Also wieso schmeiß ich diesen Satz dann nicht einfach hochkant aus meinem Kopf? Na, weil er sich dort oben schon sehr lange sehr gemütlich gemacht hat und nicht daran denkt auszuziehen. Und auch ich zu der Spezies der Gewohnheitstiere gehöre, die sich mit Veränderungen naturgemäß schwertun.

Selbsterkenntnisder erste Schritt zur Besserung

Soll ich mich also einfach damit abfinden und Ruhe geben? Mitnichten. Ich möchte kämpfen – und wieder die Oberhand über mich und meine Wünsche gewinnen. Mein Rüstwerkzeug heißt dabei: (Selbst-)Erkenntnis. Denn sich seiner eigenen Glaubenssätze bewusst zu werden und sie kritisch zu reflektieren, ist der erste Schritt zur Besserung.

Habe ich Spaß?

Und der zweite Schritt? Ist für mich Achtsamkeit. Gütig auf sich selbst und die ureigenen Bedürfnisse schauen. Sich selbst ein guter Freund sein und fragen: Wie geht es mir heute? Und würde mir dieses oder jene Aktivität wirklich guttun oder ist weniger mehr? Auch folgenden Überlegungen gehe ich nach: Habe ich Spaß oder funktioniere ich nur? Fühle ich mich lebendig und im Einklang mit mir selbst? Und gibt mir diese oder jene Tätigkeit Energie oder raubt sie mir welche? Denn ich will nicht länger warten, bis mein Körper die Notbremse zieht und sich in Form eines Hörsturzes, Burn-Outs oder sonst was bemerkbar macht. Nur, weil ich auf seine ständigen Signale nicht gehört habe.

Das Schöne: Es gibt schon erste, zaghafte Erfolge. Denn während ich diese Zeilen schreibe, bin ich komplett im Einklang mit mir. Weil dieses in die Tasten hauen und meine Gedanken zu Papier bringen, einfach mein Ding ist. Er nährt und stärkt mich. Und macht mich einfach glücklich. Trotzdem liegt noch ein langer Weg vor mir, um mich aus den Fesseln meines Gedankenlabyrinthes zu befreien. Doch wie heißt es so schön: „Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ Und das ist mal ein Leitsatz, der gut und gerne in meinem Köpfchen wohnen bleiben darf.

Und habt Ihr euer Gedankenkarussel im Griff? Und was hilft euch aus dieser Spirale raus?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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