Gründerinnenworkshop Tag 2: Muddiandmore beim “Femlab”

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Von Frauen für Frauen: Vom 10.-11. November besuchte ich das „Femlab“-Wochenendseminar für Gründerinnen in Hannover. Nach der Beackerung der Themengebiete Business Modell und Social Media am ersten Workshoptag, drehte sich am zweiten Tag zunächst alles ums Thema Steuern und Buchführung. Logisch also, dass mir als bekennenden Mathemuffel mächtig die Knie schlotterten. Doch unser Coach Natascha Fabian von derselbigen Steuerkanzlei Fabian gelang dank ihres rhetorischen Geschicks das schier Unglaubliche: Ich habe nicht komplett abgeschaltet, sondern stellenweise gebannt gelauscht. UND: Es ist tatsächlich auch ein klitzekleines bisschen was hängen geblieben.

Freiberufler oder Gewerbetreibender, das ist hier die Frage

Welche Art von Business betreibe ich eigentlich? Mit dieser Frage sollten sich angehende Gründerinnen definitiv auseinandersetzen, denn ob man freiberuflich tätig ist oder dann doch eher ein Gewerbe betreibt, hat konkrete finanzielle Auswirkungen. So entscheidet die Zuordnung beispielsweise darüber, ob man Gewerbesteuer zahlen muss oder eben nicht. Und das kann bei falscher Einordnung schnell teuer werden.

Zur groben Einordnung: Wenn ich eher in Richtung Handwerk oder Industriebereich tendiere, bin ich Gewerbetreibend. Als Selbstständige ist das Tätigkeitsspektrum dagegen breiter und kann erzieherischer, schriftstellerischer, unterrichtender oder wissenschaftlicher Natur sein.

„Das Ziel sollte sein Steuern, zu bezahlen“

Weiter gings mit dem Einmaleins unseres Steuersystems. Wichtig zu wissen: Liegt das eigene Einkommen unter 9.000 Euro pro Jahr, müssen KEINE Steuern gezahlt werden. Denn dabei handelt es sich um den sogenannten Grundfreibetrag, an den Vater Staat nicht rangeht. Doch, „wenn wir Frauen unser Business in Vollzeit betreiben wollen, sollte unser Anspruch natürlich auch sein, Steuern zu zahlen“, ermahnte uns Fabian. Und das nicht aus Liebe zu unserem Land, sondern zu uns selbst. Denn: Von 9.000 Euro Jahresgehalt kann man schließlich eher schlecht als recht leben. Und Rücklagen fürs Alter oder schlechte Zeiten zu bilden, sind bei solchen Zahlen natürlich auch nicht drin.

Ordnung ist das halbe (Steuer-)Leben

Weitere Tipps und Tricks unserer Steuerfachfrau lauteten: Belege und Kontoauszüge REGELMÄßIG ausdrucken und für das jeweils laufende Geschäftsjahr durchnummerieren. Zudem sollte dringend ein separates Geschäftskonto eingerichtet werden, damit private und berufliche Ausgaben klar voneinander getrennt werden. Und was ist mit dem guten altem Schuhkarton? Natürlich kann man den auch weiterhin an den Steuerberater seines Vertrauens abgeben. Doch ein wenig Vorarbeit und ein Minimum an Übersicht, spart jede Menge Geld und letztendlich Zeit. „Denn alles was man schon selbst vorsortiert hat, muss keine bezahlte Fachkraft mehr erledigen,“ so Fabian. Eigentlich ganz klar und banal, oder? Doch wie bei so vielen vermeintlich einfachen Dingen, schadet es nicht, sie sich noch einmal zu vergegenwärtigen.

Die Höhle der Löwinnen

Der vierte und letzte Teil unseres Workshops beschäftigte sich mit dem Thema Pitch-Training. Und statt groß ins Erklären zu gehen, ging es schnurstracks ins Erleben hinein. Hierfür fischte jeder von uns einen oder mehrere Zettel aus der Kiste unseres Coaches Nikola Meyerhoff von Coaching4Startups. Und der Satz, der einen am meisten ansprach (meiner war übrigens „Ich stecke immer voller Überraschungen.“), wurde sodann vor gesammelter Gründerinnengruppe vorgetragen. Denn genau darum geht es beim Pitch-Training: Andere von sich selbst bzw. seiner Geschäftsidee überzeugen. Die sogenannten „Anderen“ können dabei beispielsweise Geldgeber, Kooperationspartner oder auch Jury-Mitglieder eines Gründerwettbewerbs sein. Und da Übung ja bekanntlich den Meister macht, blieb unser persönliches Pitch-Training auch nicht auf den einen Satz beschränkt.

Übung macht die Meisterin

Die nächste Challenge bestand darin, sein Unternehmen vorzustellen – und das innerhalb von 90 Sekunden. Denn, ob eine Idee ankommt oder nicht, entscheidet sich in Sekundenschnelle.  Doch wie weckt man das Interesse seines Gegenübers? „Indem man einfach, klar und präzise kommuniziert. Mit Fragen statt Aussagen arbeitet und im besten Falle eine Lösung für ein zuvor skiziertes Problem präsentiert“, so Meyerhoff. Und natürlich „üben, üben, üben“. Mit Kamera, Publikum oder auch ganz einfach mit dem schärfsten Kritiker der Welt: sich selbst. Dafür bedarf es nicht mehr als eine ruhige Umgebung plus eines Spiegels.

Doch Mädels, bevor Ihr jetzt anfangt groß an euch rumzudoktorn, vergesst bitte eins nicht: Es ist toll, an sich zu arbeiten und was dazuzulernen. Aber schreibt euch bitte folgendes hinter die Löffel: So wie Ihr seid, seid Ihr einfach GROßARTIG. Sucht nicht nur nach euren vermeintlichen Schwächen, sondern feiert euch und eure Stärken. Und seid Stolz auf euch. Denn damit haben wir Frauen ja oft so unsere Probleme, nech? Also lasst euch nicht beirren und geht Schritt für Schritt euren Weg. Und nicht vergessen: Trippelschritte sind auch Schritte.

Die W-Fragen

Kosten: 100 Euro

Zeitraum: Sa. 9-18, So. 9-17 Uhr

Veranstalter: hannoverimpuls GmbH

Mein Fazit:

Plus: Einfach nur TOP. Ich würde dieses Seminar immer wieder besuchen und jedem ans Herz legen. Denn ich habe nicht nur tolle und inspirierende Frauen und Coaches, sondern auch mich selbst ein kleines Stücken besser kennengelernt. Und für mein Blog-Projekt viel nützliches Handwerkszeugs mitgenommen. Weiterer Pluspunkt: die Seminarlocation GastFreundSchafft über den Dächern von Hannover, die sich als echter Raumtraum entpuppte.

Minus: Ein Abzug in der B-Note gibt es lediglich für die nicht vorhandene Kinderbetreuung. Denn die Teilnahme an solch einem Workshop sollte ALLEN offenstehen, also auch Single-Muddis oder Schicht-Arbeitenden-Familien.

 

 

Folgt mir auf:

Gründerinnenworkshop Tag 1: Muddiandmore beim „Femlab“:

Gründerinnen hier entlang

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Intensiv am eigenen Geschäftsmodell feilen. Tolle Frauen treffen. Und sich einfach mal gaaaanz bewusst Zeit nehmen für sich und seine beruflichen Visionen. Das alles gelingt mir jedenfalls im normalen „Muddi-Alltag“ NICHT. Höchste Zeit also, mal wieder ein Seminar zu belegen. Als bekennender Weiterbildungsjunkie kam mir das „Femlab“ von hannoverimpuls hierfür ganz gelegen. Wie Tag 1 meines windelfreien Wochenende aussah, schildere ich hier:

Femlab:  Gründerinnen unter sich

Energetisiert. Inspiriert Und so was von motiviert: Das jedenfalls ist mein ganz persönlicher Gefühls-Dreiklang nach meinem Workshop-Wochenende in Hannover. Mit 19 weiteren Mitstreiterinnen bin ich vom 10.-11.November tief in die Gründungswelt eingetaucht. Vier Themenblöcke standem dabei im Vordergrund: Entwicklung eines persönlichen Geschäftsmodells, Social Media, Buchführung und Pitch-Training.  Das Besondere: Wir Frauen waren in diesem sogenannten „Frauen-Laboratorium“ ganz unter uns – und konnten in einem geschützten Raum offen und ehrlich über unsere beruflichen Träume und Hoffnungen reden.

Arm, arbeitslos und alleinziehend – und trotzdem erfolgreich

Los ging`s am Samstag mit dem Thema „Geschäftsmodell“ und dem Referenten Rene Salmon von facesports. Unser Hahn im Korb lotste uns galant durch die Finessen der eigenen Geschäftsgründung und führte uns anhand interaktiver Übungen vor Augen, dass jeder seine eigenen Talente und ganz eigenen Weg hat. Und dieser muss nicht zwangsläufig mit Erfolg gepflastert sein: Denn wie uns die Vita einer der erfolgreichsten Frauen der Welt eindrücklich zeigt, kann es auch oft privat und beruflich bergab gehen, bevor Frau einen 8000er bezwingt. Schließlich war Joanne K. Rowling arm, arbeitlos und alleinerziehend als sie Harry Potter schrieb. Und damit bekanntermaßen mehr als eine Milliarde US-Dollar verdient hat. Ganz phantatisch ausgesucht fand ich dieses Beispiel. Denn: Natürlich sind laut meinem inneren Kritiker alle erfolgreichen Frauen dieser Welt einen ganz geraden Berufsweg gegangen. Fernab von Misserfolgen und Ablehnungen.

Neue Wege gehen kann viel bewirken

Kenne Deine Stärken und Schwächen

Doch wäre Joanne K. Rowling auch eine erfolgreiche Managerin geworden? Wahrscheinlich nicht, denn ihr Talent lag in ihrer Fantasie und nicht im Managen. Insofern ist das A und O für Gründerinnen seine Stärken zu kennen. Aber auch seine Schwächen. Denn, „wenn Frau keine Stürmerin ist, sondern Torwart, hat sie in der gegnerischen Hälfte nichts zu suchen,“ wie Rene treffend formulierte.

An alles gedacht: Süßes zur Pause

Visionen fürs Weitermachen

Selbstverständlich hat eine Gründerin auch mal schlechte Tage. Die Nachfrage sinkt. Ein Großkunde springt ab. Aber auch für diese Durststrecke hatte unser Coach einen super Tipp parat: „seine Zukunftsvision skizieren.“ Sich also hinsetzen und aufzeichnen, wie denn das eigene Leben in 5 oder 10 Jahren aussehen sollte. Und in schlechten Tagen genau diese Vision aus der Schublade ziehen. Denn hinfallen ist kein Problem. Wichtig ist nur, aufzustehen, die Krone zu richten und weiterzumachen.

Kunden angeln im sozialen Netzwerk

Produkte anpreisen für wenig Geld:  facebook, youtube, Instagram und Co. sind vielfältige Plattformen mit denen Gründerinneren ihre Produkte anpreisen können. Doch welche ist für mich und meine Leistung die Richtige? Daniela Liesche von der bluehouse GmbH  wusste die Antwort darauf. Sie stellte die jeweiligen Eigenheiten aller gängigen Netzwerke vor und demonstrierte anhand vieler Best- und Worst-Practise-Beispiele, wie es gut und weniger gut laufen kann. Beispiel gefällig? Will ich meine Backkreationen online vermarkten, kann ich diese mithilfe schmackhafter Bilder auf Instagram präsentieren oder auch einige Backtutorials auf Youtube stellen. Denn je vielfältiger ich online unterwegs bin, desto eher findet man mich und mein Business dann auch ganz weit oben in der Google-Suche.

Schöne Einsichten und Aussichten beim Workshop-Space GASTFREUNDSCHAFFT

Das A und O: Authentizität

Ganz wichtig  beim Social Media Marketing: sich selbst treu bleiben. Wenn ich also keine Labbertasche bin und die Kamera scheue wie der Teufel das Weihwasser, dann wird das wahrscheinlich nüscht mit der eigenen Youtube-Show. Und nein, das Rad muss mit der eigenen facebook-Fanpage auch nicht neu erfunden werden, denn Menschen schauen sich selbst die banalsten Dinge an. So ist bei der Koch-Community Chefkoch der Top-Suchbegriff kein überkandideltes „Drei Gänge-Menü“, sondern schlicht und einfach „Waffeln backen“ oder „Pfannkuchen zubereiten“, so Liesche.

Und wie Tag 2 war und warum ich selbst beim Thema “Buchführung” nicht schreiend das Weite gesucht habe, erfahrt Ihr demnächst hier.

 

 

 

 

 

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