Ich-Zeit statt Mama-Zeit: Muddiandmore über die hohe Kunst gut zu sich selbst zu sein
Für mich ist es eine der größten Herausforderungen als Muddi: Zeit für MICH zu finden. Denn plötzlich ist da so ein kleiner Wurm, der gefüttert und gewechselt werden will. Und das in einer gefühlten Endlosschleife. So jedenfalls ging es mir vor allem zu Beginn des Abenteuer Mutterseins. Freizeit? Fehlanzeige! Und, wenn da doch mal ein winziges Zeitfensterchen rauslugte, wurde dieser entweder fürs Schlafen oder Abarbeiten des Meterhohen Wäscheberges benutzt. Oder für etwas anderes der Kategorie Haushalt. Und nein, ich gehöre nicht zu der Spezies, die beim Wäsche bügeln vollends entspannen kann. Im Gegenteil: Der Haushalt und ich sind alles andere als beste Freunde. Mehr so Zweckverbündete. Aber das ist eine andere Baustelle.
Ich vermisse mich
Jedenfalls fiel mir nach einigen Wochen auf des Mutterseins auf, dass ich da jemanden lieb gewonnenes stark vermisse. Und zwar mich. Dabei hatte ich doch so ein knuffiges Knuddelwunder. Was stimmte also nicht mit mir? Heute kenne ich die Antwort: Nichts. Auch, wenn mich diese Erkenntnis einige Überwindung gekostet hat. Denn eine Mutter „darf“ auch einiges Bedürfnisse haben jenseits von Windeln wechseln und Wäsche bügeln. Behauptet ja auch niemand etwas anderes, oder doch? Mein Mutterideal, was in meinem Kopf herumschwirrt, jedenfalls schon: “Nämlich alles was zählt ist Dein Kind und seine Bedürfnisse! Und nicht Deine!”
Mensch. Mutter. Maschine?
Doch ich habe mich von diesem Mutterüberbild gelöst. Beziehungsweise arbeite ich noch an der Abnabelung. Denn ich weiß, dass ich selbst in der glücklichsten Kombikonstellation einfach mal fünf Minuten nur für MICH brauche. Und das ist absolut okay. Denn, wenn ich beispielsweise Sport mache oder was schreibe bin ich glücklich und ausgeglichen. Und das strahle ich auch aus – und übertrage diese positiven Glücksgefühle direkt auf mein gesamtes Umfeld. Insofern profitiert nicht nur das Kind, sondern auch der Partner von dieser mütterlichen Auszeit. Netter Nebeneffekt: Papa und Kind können exclusive Quality-Zeit zusammen verbringen und ihre Beziehung vertiefen. Denn, wenn Mama außer Reichweite ist, ist der Vater auch gleich viiiiiiel interessanter.
Also Mädels, ihr wisst, was Ihr jetzt zu tun habt: Denkt die Woche oder wenigstens den Monat über nicht nur ans Kind, den Mann, die Eltern, die Schwiegereltern, Freunde und Freunde der Freunde, die Haustiere und Co. sondern auch zur Abwechslung mal an EUCH. Und tragt euch gleich mal ein Ich-Date in euren Kalender ein. Ihr habt euch das wirklich verdient. Denn wisst Ihr was? Ihr macht einen fanstatischen Job!